© by karljoachimhoffmann
dieKJHwebsite…
kleinschreibung
wie unschwer zu erkennen ist, habe ich meine gesamte homepage in kleinschreibung gehalten
(ausser schon mal bei überschriften, bei denen ich durch versalbuchstaben einen besonderen
typogafischen effekt erzielen wollte). das hat folgenden grund: es soll die möglichkeit zeigen, dass
es auch so geht. aus meiner sicht war es ein klares versäumnis der letzten rechtschreibreformen,
die „gemäßigte“ kleinschreibung einzuführen, diese chance ist ungenutzt geblieben, obwohl die
reformer schon seit langem darüber nachdenken. der überwiegende anteil der bevölkerung war
dafür. die amis schreiben klein, die engländer tun es, dann können wir deutschen es doch nicht auch
tun, igit. als gelernter schriftsetzer (schweizer degen) habe ich naturgemäß schon immer sehr viel
mit text, sprache und rechtschreibung zu tun. ich war sehr früh gewerkschaftlich organisiert und
diese gewerkschaft hieß damals „druck und papier“. deren mitgliederzeitschrift war in gemäßigter
kleinschreibung herausgegeben worden. das hat mich schon damals überzeugt. selbst meine
persönliche unterschrift halte ich seit 40 jahren in kleinschreibung, ebenso mein namenskürzel
„kjh“.
der schweizer „bund für vereinfachte rechtschreibung“ gründete sich 1924 mit der forderung nach
kleinschreibung aller wörter. 1931 machte der bildungverband der deutschen buchdrucker einen
reformvorschlag zum thema kleinschreibung, 1941 wurden ähnliche empfehlungen von einer
orthographiekommission an das reichserziehungministerium gegeben. deren ergebnis findet sich
1954 in den „stuttgarter empfehlungen“ wieder. auf dem kongress „vernünftiger schreiben“ in
frankfurt setzen sich die gewerkschaft erziehung und wissenschaft (gew), der “verband deutscher
schriftsteller“ und das „pen-zentrum deutschland“ vor allem für die kleinschreibung der substantive
ein. 1975 wird ein „gutachten zu einer reform der deutschen rechtschreibung“ vorgelegt und einige
verlage publizieren in gemäßigter kleinschreibung. 1982 beschließt eine kommision aus der brd, ddr,
der schweiz und östereich eine gemäßigte kleinschreibung, scheitert aber an protesten, und so
weiter und so weiter, hat alles nichts genutzt.
und so nehme ich mir nun das recht auf meiner eigenen homepage eine „radikale“ kleinschreibung
einzuführen. die bedeutung eines wortes ändert sich nicht durch die groß- oder kleinschreibung.
beispiel: „Der Regen war sehr stark“ oder „der regen war sehr stark“ – in beiden fällen wird man
ordentlich nass, wenn man keinen schirm dabei hat. der einzige unterschied liegt gegebenenfalls in
der unterschiedlichen bedeutung des wortes. so "regen" sich leute auf, oder man steht im "regen",
natürlich sind hier die unterschiedlichen bedeutungen im zusammenhang gut zu erkennen.
urteilen sie selbst, messen sie meine homepage an den informationen, nicht am schriftbild der groß-
und kleinschreibung. beurteilen sie, wie dieses schriftbild auf sie wirkt. geht doch, oder?